28.10.2022

Babalo im Interview: Masifundes erster Süd-Nord Freiwilliger über seine Anfangszeit in Berlin

Seit September 2022 bestreitet Babalo aus Gqeberha seinen zwölfmonatigen weltwärts-Freiwilligendienst bei Masifunde in Berlin. Hier unterstützt er die tägliche Arbeit des Vereins und die übergreifende Bildungsarbeit. Im Interview erzählt er mehr über seine ersten Wochen in Deutschland.

Im September hast Du als erster Süd-Nord-Freiwilliger Deinen Freiwilligendienst bei Masifunde in Berlin gestartet. Was ist dein erster Eindruck hier?

Ich komme aus einer kleinen Stadt in Südafrika. Berlin hat mich daher erst einmal überwältigt. Die Stadt ist groß, geschäftig und divers. Ich liebe das Graffiti an den Wänden, den kreativen Charakter der Stadt und den einzigartigen Modestil der Menschen. Ich hätte erwartet, dass die Menschen in Berlin kühl sein würden, aber bisher waren sie freundlich, herzlich und hilfsbereit. Ich fühle mich unglaublich wohl.

Wie war dein Start bei Masifunde? An welchen Projekten arbeitest Du mit und mit welchen Erwartungen gehst du an die Arbeit?

Ich arbeite vor allem beim “Masifunde Global Learning Network”, ein gemeinsames Projekt zwischen Südafrika und Deutschland, mit. Es soll jungen Menschen helfen, in ihren Communities soziale Projekte durchzuführen, die auf die “Sustainable Development Goals” der UN ausgerichtet sind. Außerdem werde ich Teambuilding-Veranstaltungen für Freund:innen von Masifunde organisieren, um einen Raum für gegenseitigen Austausch zu ermöglichen. Ich will offen sein für mein Jahr hier in Deutschland, meine Aufgaben und Erlebnisse. Ich habe daher keine festen Erwartungen, sondern freue mich, persönlich zu wachsen. Aktuell lerne ich zum Beispiel Deutsch durch ein Stipendium des Goethe-Instituts. Kleiner Fun-Fact: Mein aktuelles Lieblingswort ist "Prost".

Du bist in Gqeberha, Südafrika, aufgewachsen. Hast Du eine persönliche Vision für Dein Heimatland?

Ich wünsche mir ein Südafrika, das wirklich frei ist von Ungleichheit, Armut, Rassismus und Sexismus. Am wichtigsten wäre es für mich, in der Welt die Gleichgültigkeit zu verändern: Gegenüber dem Klimawandel und der systematischen Unterdrückung von Schwarzen, Queers, Frauen und anderen Gruppen. Ich glaube fest an eine Aussage von Edmund Burke: „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts tun”. Deshalb möchte ich zu denen gehören, die etwas tun. Daher auch mein Engagement bei Masifunde.

Hast du Vorbilder?

Ich würde meine Mutter und meine Großmutter als Vorbilder sehen. Sie haben mir gezeigt, mit welchen Werten man durch das Leben gehen sollte. Auch ich möchte diese Werte weitergeben - an eigene Kinder oder die Kinder in unseren Programmen.

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