28.06.2025
Masifunde richtet den Blick neu aus – ein Interview mit Johanna Schubert-Ergün und Eva-Lotta Bueren
Masifunde beendet seine Bildungsarbeit in Deutschland, schließt das Büro in Berlin – und setzt den Fokus künftig wieder stärker auf Südafrika. Im Interview erzählen Johanna und Eva-Lotta aus dem Vorstand, warum dieser Schritt notwendig war, was bleibt – und wie wir gemeinsam weitermachen.
Ihr habt entschieden, das Projekt „Lasst uns global lernen!“ vorzeitig zu beenden. Warum?
Eva-Lotta: Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Das Projekt war ein Herzensanliegen und über viele Jahre ein wichtiger Teil unserer Arbeit in Deutschland. Doch wir mussten uns ehrlich fragen, ob wir die Strukturen langfristig aufrechterhalten können – personell wie finanziell. Unsere beiden Mitarbeiterinnen Antonia Kühmichel und Mareike Behnke haben sich aus sehr individuellen Gründen entschieden, Masifunde zu verlassen. Wir im Vorstand sind beruflich und privat vielfältig eingebunden und nicht mehr so leistungsfähig wie noch vor einigen Jahren.
Johanna: Zudem mussten wir gelegentlich Spenden, die wir gerne für unsere Arbeit in Südafrika eingesetzt hätten, in Deutschland verwenden. Das passt langfristig nicht zu unserem Fokus. Wir wollen unsere Ressourcen dort bündeln, wo wir am meisten bewirken können: in Südafrika. Uns war klar: Wenn wir Masifunde zukunftsfähig aufstellen wollen, müssen wir unsere Kräfte bündeln – und das heißt, die Arbeit in Südafrika wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Dort haben wir starke Strukturen, ein tolles Team und eine enorme Wirkung.
Was bedeutet dieser Schritt für den Verein – und was bleibt bestehen?
Johanna: Natürlich tut es weh, ein so starkes Kapitel zu schließen. Unsere Bildungsarbeit in Deutschland war kreativ, innovativ und wurde von vielen engagierten Menschen getragen. Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben – von Schulpartnerschaften bis zu neuen Trainingsformaten.
Eva-Lotta: Gleichzeitig bleibt Masifunde in Deutschland präsent – als Verein, als Netzwerk, als Brücke nach Südafrika. Unser Fokus verschiebt sich, aber das Ziel bleibt: globale Gerechtigkeit und Bildung für alle.
Was bedeutet das konkret für die Zukunft – und wo braucht ihr Unterstützung?
Eva-Lotta: Wir wollen unsere Arbeit in Südafrika weiter stärken. Gerade jetzt, wo die weltweiten Herausforderungen wachsen, braucht es gezielte Unterstützung für junge Menschen vor Ort. Dafür brauchen wir auch in Deutschland wieder mehr Engagement – durch Spenden, Ehrenamt oder einfach, indem man Masifunde bekannt macht.
Johanna: Und es geht weiter: Unser „Glocal Changemaker Network“ läuft auch 2026 – mit Teilnehmenden aus Südafrika, Deutschland und erstmals aus Palästina. Das zeigt: Der internationale Austausch bleibt ein Herzstück von Masifunde.
Wie kann man euch jetzt konkret unterstützen?
Johanna: Ganz einfach: Spendet, macht mit, erzählt anderen von Masifunde! Teilt unsere Beiträge, kommt zu unseren Veranstaltungen oder bringt eigene Ideen ein. Wir freuen uns über alle, die mit uns diesen neuen Weg gehen – für starke junge Menschen in Südafrika und eine gerechtere Welt.