15.12.2012

Gelungene Premiere - Große Pläne

Entsprechend hoch war der Adrenalinspiegel kurz vor dem großen Auftritt. Doch spätestens als die jungen Goldkehlen den ersten Ton von „Go tell it to the mountain“ anstimmten, war die Nervosität verflogen. Die vielen Proben, der prall gefüllte Zuschauerraum, alles war plötzlich egal. Was zählte war nur noch die Musik. „Sie zeigten weit mehr als ich erwartet habe. An dem Abend haben sie besser performt als jemals zuvor“, sagt Chorleiter Kwande Cataka, der selbst im Universitäts- Chor singt und Musik studiert. 

Auch das Publikum war voll dabei und  ließ sich durch verschiedene Musikstile auf Xhosa und Englisch führen. Nach einem traditionellen Einstieg mit Gospel-Klassikern wie „Halleluja“, stimmte Kwande zum „Irish Blessing“ an. Spätestens bei KatyPerrys Hit „California Girls“ hielt es die Zuschauer kaum noch auf ihren Plätzen. Die Kids in der ersten Reihe tanzten umher und auch die stolzen Eltern in den hinteren Bänken wippten freudig mit. Zum Schluss feuerten die jungen Talente noch traditionelle Izitibili-Songs ins Publikum. Das Publikum dankte mit tosendem Applaus. Die Feuertaufe war bestanden. Das erste Konzert ein voller Erfolg. „Nun wollen wir den Chor noch mehr bekannt machen, noch größere Events veranstalten“, erzählt Kwande begeistert. 

Musik ist Kwandes Leben. Seine ganze Familie singt schon immer in der Kirche. Als Kind hörte er die Kassetten seines Vaters und imitierte die Stimmen. Bei der Arbeit mit dem Masifunde Chor kann er seiner großen Leidenschaft nachgehen. „Es motiviert mich, wenn ich in den Gesichtern der Jugendlichensehe, wie sie das Singen genießen. Diese Fähigkeit nimmt ihnen keiner mehr“, freut sich Kwande.

Was erst vor einem Jahr als Pilotprojekt begann, ist nun kaum von den Masifunde-Programmen wegzudenken. Der Chor hat sich in Walmer  einen Namen gemacht und wächst stetig. Neue Mitglieder kommen aus ganz Walmer. Seit Juli sind wieder 10 neue Stimmen hinzugekommen. „Das große Ziel ist es, alle Lieder aus dem Stand performen zu können. Was immer sie singen wollen“, sagt Kwande. Dafür proben die jungen Sopranos, Tenöre, Bass- und Altstimmen fleißig. Zweimal die Woche treffen sich die 13 bis 18 Jahre alten Chormitglieder zur Probe. Für Kwandes Geschmack zwar noch zu wenig Übungszeit, doch mehr lassen die Stundenpläne nicht zu. 

Auch in Zukunft warten große Projekte auf die neuen Stars der Walmer Musikszene. Es soll weitere eigene Konzerte geben und gemeinsame Auftritte mit anderen Chören. Das Repertoire soll um westlich klassische Musik erweitert werden. Das hörte sich für die Jugendlichen zu Beginn vielleicht etwas ungewohnt an, aber sie haben alles aufgenommen. „Nun meint man im Himmel zu sein, wenn sie singen“, schwärmt Kwande.

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