11.07.2019

Bildungsarbeit in Deutschland - Die neuen Learn4Life!-Module

Mit Beginn des neuen Schuljahres startet Masifunde in die dritte Runde des Bildungsprojektes “Lasst uns global lernen!”. Wie auch in den Jahren zuvor, werden die Schüler*innen gesellschaftsrelevante Themen beleuchten und reflektieren. Im Folgenden möchten wir Ihnen unsere alten und neuen Bildungsmodule nochmal vorstellen.

Im Rahmen des Projektes „Masifunde - Lasst uns global lernen“ bearbeiten ein oder zwei Leiter*innen einmal pro Woche gemeinsam mit den teilnehmenden Jugendlichen Fragestellungen rund um die Themen Rassismus, Flucht und Migration, Ressourcen und Konsum. Ziel des Projektes ist es, mit Jugendlichen über Themen zu reden, die im schulischen Kontext häufig weniger im Vordergrund stehen, gesellschaftlich jedoch eine hohe Relevanz haben. Sie sollen Jugendliche dabei unterstützen, globale Phänomene aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und eine fundierte Meinung bilden zu können. So können Jugendliche in einer multikulturellen Gesellschaft zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen.

Angefangen bei einer kritischen Auseinandersetzung über „Ursachen von Flucht und Migration“, können unsere Teilnehmer*innen in Gesprächen mit anderen Menschen über bestehende Probleme diskutieren und in ihrem privaten Umfeld eigene Veränderungen anstoßen. Das erste Learn4Life-Modul illustriert miteinander verwobene Herausforderungen im Themenbereich Flucht und Migration wie zum Beispiel Benachteiligungen oder Privilegien an den Grenzen oder bei der Asylvergabe. Dies wird nicht nur theoretisch erarbeitet, sondern vor allem durch vielfältige praktische Übungen aktiv vertieft. Das Weltspiel, welches die Bevölkerungszahl, die Geflüchtetenzahl und das Einkommen innerhalb der Kontinente darstellt, demonstriert den Teilnehmenden die Relationen der jeweiligen Verteilungen. Neben einer Reihe an Gruppen-, Partner- und Einzelarbeiten ergänzen spannende Methoden das Modul (z.B. ein Fantasie-Projekt bei dem sich mit der eigenen thematischen Involvierung beschäftigt wird). Denn alle Methoden versuchen eine globale Perspektive sowie einen eigenen Bezug zu dem Thema herzustellen.

Welche Privilegien und Benachteiligungen erfahren verschiedene Menschen im Laufe ihres Lebens? Was kann man gegen Rassismus und Benachteiligung unternehmen? Das Modul „Rassismus und Stereotype“ greift diese Fragen auf und versucht mithilfe von Film- und Bildmaterial die Thematik zu veranschaulichen und Antworten zu finden. Auf diese Weise werden persönliche Erfahrungen kreativ geteilt. Durch den Südafrika-Bezug von Masifunde wird in diesem Modul besonders auf Themen wie Apartheid und die Gesellschaft des heutigen Südafrikas eingegangen. Auch Alltags-Rassismus z.B. in der Sprache von Kinderbüchern kommt zu Wort.

Die weiteren Module handeln von Themen, die in einer globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung zunehmen. So lernen die Teilnehmenden die Zusammenhänge zwischen Konsum, dem begrenzten Ressourcenvorkommen und dem Klimawandel kennen. Anschließend beschäftigen sie sich im Modul „Ernährung Landwirtschaft und Umwelt“ mit der Produktionskette von Lebensmitteln und vollziehen deren ökologische und soziale Effekte nach. Auch die Auswirkungen der eigenen Essgewohnheiten werden reflektiert.

Was bedeutet die allgemeine Erklärung der Menschenrechte für mich? Welche Alternativen gibt es und welchen Zusammenhang haben Menschenrechte und Klimawandel/-gerechtigkeit? Mit diesen Fragen setzen sich die Jugendlichen im Modul „Menschenrechte“ auseinander. Im Mittelpunkt dieser Einheit steht die Frage, was jede Person der Gruppe braucht, um der Mensch zu sein, der er*sie ist und was die Menschenrechte für eine Rolle dabei spielen, um die Bedürfnisse von Menschen zu gewährleisten und zu bewahren. Dabei wird auch hier themenübergreifend gearbeitet und das Thema Menschenrechte mit dem Klimawandel verknüpft, wobei Fokus auf Klimagerechtigkeit gesetzt wird. So wird hier die Ungleichverteilung von Gütern und Nutzung von Ressourcen thematisiert und dies im Kontext der Menschenrechte reflektiert.

Durch vielseitige Methoden und Übungen, wie Planspiele, Filmsequenzen, Computerrecherchen, Rollenspiele oder Fantasie-Projekte erlernen die Teilnehmenden spielerisch mit verschiedenen Situationen umzugehen und andere Blickwinkel einzunehmen. Dabei werden alle Themen in ihren globalen Zusammenhängen widergespiegelt und exemplarische Einheiten zu Südafrika mit eingebunden. Besonders durch eine interaktive Teilnahme und Mitgestaltung reflektieren Jugendliche ihren eigenen Bezug zu den verschiedenen Themen, diskutieren gemeinsam über alternative Handlungsoptionen und lernen Möglichkeiten kennen, wie sie sich aktiv für ihr Umfeld einsetzen können.

Geschrieben von: Leyla Rauch und Franziska Uhlen

Autor:in

Franziska Uhlen
Regionalgruppe Mainz
mainz@masifunde.de

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