05.07.2017

„Global Lernen heißt auch, zu einem friedlichen Zusammenleben hier in Deutschland beizutragen“


Warum startet ihr ein Projekt in Deutschland?

<br />Stephanie Schmiedel: Masifunde macht bereits seit 2008 Bildungsarbeit an deutschen Schulen. Vor zwei Jahren beim Strategischen Planungswochenende wurde darüber diskutiert, wie der deutsche Verein sich zukünftig weiterentwickeln kann. Dabei reifte der Entschluss, neben der Unterstützung der Projekte in Südafrika auch das Profil in Deutschland als Organisation für entwicklungspolitische Bildungsarbeit zu schärfen.

<br />Was ist das Ziel des neuen Projekts „Global Lernen“?

 <br />Franziska Uhlen: Ziel unseres Projekts ist es, die Jugendlichen zu motivieren, sich mit Themen wie Flucht und Migration, Stereotype und Rassismus sowie den Herausforderungen einer multikulturellen Gesellschaft auseinander zu setzen. Global Lernen bedeutet auch andere Perspektiven auf dieses Thema einzunehmen und in diesem Kontext das eigene Handeln zu reflektieren und zu einem friedlichen Zusammenleben hier in Deutschland beizutragen.

<br />Wie baut sich das Projekt auf? Was ist das Konzept? Welche Gruppen/Kinder wollt ihr ansprechen?

<br />Franziska Uhlen: Das Projekt gliedert sich in drei Maßnahmen. Eine davon ist die Einführung von Learn4Life!-Gruppen in Deutschland. Diese sollen sich mit den drei Modulen „Ursachen von Flucht und Migration“, „Stereotype und Rassismus“ und „Herausforderungen einer multikulturellen Gesellschaft“ auseinandersetzen und sind vor allem für eine Gruppe von ca. 15 Teilnehmer*innen zwischen 13 und 18 Jahren geeignet. Sie sollen mit Hilfe interaktiver Methoden wie Rollenspielen und Diskussionen lernen, die Inhalte auch an ihre Umgebung weiterzutragen. Meilensteine in jedem Modul sind auf jeden Fall der Austausch mit einer Learn4Life!-Gruppe aus Südafrika und das große Abschlussprojekt, mit dem die Teilnehmenden ihr Wissen kreativ umsetzen und präsentieren werden.

<br />Das erste Mal werden Honorarkräfte im Verein eingesetzt. Wie werden diese in den Verein eingebunden?

<br />Franziska Uhlen: Einige Honorarstellen wurden von Vereinsmitgliedern übernommen, andere von „Neulingen“ ausgefüllt. Durch enge Zusammenarbeit auch mit den weiterhin ehrenamtlichen Mitgliedern können vereinsinterne Konzepte an die Honorarkräfte vermittelt und sie in unsere Strukturen aufgenommen werden. Wie auch zuvor wird viel via Skype und E Mail gearbeitet. Wichtig sind aber vor allem die Teamtreffen, bei denen sich neue Mitarbeiter*innen auch persönlich kennenlernen und in unseren Verein integrieren können. Wie weit das Engagement über die Honorarstelle hinaus geht bleibt natürlich jedem selbst überlassen – wie freuen uns aber immer über neue Menschen bei Masifunde!

<br />Das Projekt geht in die erste Phase – wie ist bis jetzt der Zeitablauf vorgesehen?

<br />Stephanie Schmiedel: Bis Ende Juli erfolgt die Erarbeitung der Curricula für die L4L! Gruppen sowie damit verknüpft die Erarbeitung der Bildungsexkurse. Daneben erfolgt eine Akquise von Partnergruppen in Deutschland, einhergehend mit jeweils einer passenden Learn4Life!-Gruppe in Südafrika sowie von Schulen für die Bildungsexkurse. Die Konzeption einer Multiplikatorinnenschulung erfolgt parallel: Hierfür wurden zunächst zwei Teamerinnen akquiriert, welche die Wochenendschulungen inhaltlich und organisatorisch vorbereiten. Die Schulung wird im Juli und August stattfinden. Von September 2017 bis Ende März 2018 werden die Multiplikator*innen die Learn4Life!-Gruppenstunden und die Bildungsexkurse an Schulen durchführen. Zum Abschluss des Projektes erfolgt eine Evaluierung der Maßnahmen.

<br />Wenn sich Institutionen, Schulen oder auch Privatpersonen für Euer Projekt interessieren: Wie können sie daran teilnehmen oder sich einbringen? Wen sprechen Sie an?

<br />Franziska Uhlen: Bei Interesse an L4L!-Gruppen sowie an einzelnen Bildungsexkursen kann  man sich bei Johanna Schubert (johanna.schubert@masifunde.de) melden.  Ebenso wie bei Interesse an der Multiplikator*innenschulung oder sonstigen Fragen und Anregungen.

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